Elke Zobl
Ich freue mich sehr, dass ich heute den Auftakt machen darf. Viel Freude beim Lesen und bei Euren weiteren Recherchen.
***
von Stephanie Müller für Elke Zobl
„And the voices said,
‘Just do it!’
And I think I agree’
Cause someone’s got to do it
And it might as well be me
‘Cause I’m the doer
I’m the doer
I’m the doer right now […]“
(Scout Niblett, Just Do It!, 2007)
Bei Scout Niblett’s Song „Just Do It!“ denke ich jedes mal an einen ganz bestimmten Menschen: Elke Zobl. Ich habe sie 2004 kennengelernt, als ich gerade angefangen hatte, künstlerisch zu arbeiten und mich für kollektive Projekte zu begeistern. Ich war damals Teil des ehrenamtlichen Veranstalter*innen-Kollektivs im Münchner „Kafe Kult“. Bei unseren Konzertveranstaltungen hatten die Bands neben Platten und T-Shirts auch Zines dabei. Genau darüber wollte ich unbedingt mehr erfahren. Zines sind selbst gemachte Hefte, die sich als kritisches Gegenstück zu stereotypen Inhalten und Bildern der Massenkultur verstehen. Nicht selten sind sie außergewöhnlich gestaltet, mit eigenwilligem Layout und offen für Formate jenseits des DIN-Korsetts. Meine Recherchen führten mich immer wieder zu Elke Zobl. Sie forschte mehrere Jahre an der Universität of California (San Diego ,USA) zu alternativen, feministischen Medien und transnationalen Netzwerken. Seit einigen Jahren leítet sie den Programmbereich „Zeitgenössische Kunst und Kulturproduktion“ am Schwerpunkt Wissenschaft & Kunst der Universität Salzburg. Sie kümmert sich um ihre beiden Kinder und bringt immer wieder Menschen aus verschiedenen Kontexten zusammen. Mit Blick auf die Klimakrise hat sie, schon als Langstreckenreisen im wissenschaftlichen Kreisen noch absolut üblich waren, auf die Teilnahme an internationalen Konferenzen verzichtet und andere Wege der Vernetzung gesucht. Elke Zobl ist mir über die Jahre hinweg sehr ans Herz gewachsen. Die wissenschaftlichen Projekte, die sie gemeinsam mit ihrem Team auf die Beine stellt, sind mutig. Sie schaffen Verbindungen, versuchen mitten im engen Wissenschaftskorsett dem Leistungsdruck zu trotzen und bleiben stets offen für Prozesshaftes, Ungewisses – auch in unsicheren Zeiten, in denen andere längst wieder auf „Nummer Sicher“ gehen und nach neuen „Normaltäten“ greifen. Elke Zobl hat keine Scheu, sich selbst zu hinterfragen, zu verlernen und neu zu denken. Mitten im ersten Lockdown 2020 hat sie im Austausch mit anderen das transdisziplinäre Forschungsprojekt „Räume kultureller Demokratie“ ins Rollen gebracht. Bereits in der ersten Forschungsphase waren mehr als 30 Menschen verschiedenen Alters und aus unterschiedlichen Interessenfeldern eingebunden, um mit Blick auf die Klimakrise Lust auf einen nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt zu machen. Demnächst zieht das Forschungsprojekt in eine erste Praxisphase. Das urbane Nest wird verlassen, Geschichten des Gelingens werden gesammelt. Das Inventar des öffentlichen Raums – die Bushaltestelle, der Wochenmarkt, etc. – wird zum kollektiven Labor. Der Austausch mit Elke Zobl macht Spass, ich bleibe gerne am Ball, gerade weil sie ihrem Gegenüber vertrauen schenkt und Lust auf die Inhalte und Fragen der vielen anderen hat. Als ich Elke’s Online Archiv http://www.grrrlzines.net/ 2003 zum ersten Mal durchstöbert hatte, konnte ich noch nicht ahnen, welche Netze alle noch geknüpft werden würden.Ein dickes Dinosaurier-Danke von Steffi aus dem TANDEMS Team!Viel Spass beim Eintauchen in dieses lebendige, unterstützende Netzwerk!
https://www.p-art-icipate.net/raeume/start/ https://www.grassrootsfeminism.net/cms/
******
Portait von Elke Zobl: Pia Streicher #internationalwomensday2021 #WomensHistoryMonth #IWD2021 #shoutout #internationalwomensday #wewontshutup #sieinspiriertmich
Dilek Gürsoy
Nachdem Stephanie Müller aka Rag Treasure am Montag den spannenden Auftakt gemacht hat, freue ich mich nun die zweite bewegende Frau vorstellen zu dürfen.
*Von Helena Hartmann*
Neulich in einem Telefongespräch erzählte mir meine Mama von einer Frau, die einen unheimlichen Eindruck bei ihr hinterlassen hatte. Diese Frau hieß „Dilek Gürsoy“.Ich wurde neugierig und begann ein wenig zu recherchieren:Dilek Gürsoy ist eine deutsche Medizinerin mit dem Schwerpunkt Herzchirurgie.Sie kann auf eine steile Karriere zurückblicken und ist wohlgemerkt die erste Frau, die in Europa ein Kunstherz transplantiert hat. Sie schafft es an die Spitze einer leider immer noch absoluten Männerdomäne, nämlich der Herzchirurgie, wird im Jahre 2019 Medizinerin des Jahres, entwickelt ein neuartiges Kunstherz und bekommt diverse Preise und Auszeichnungen.Eben am Rande: die Herzchirurgie ist die Königsklasse unter den Mediziner*innen und bis heute gibt es in dieser Domäne in Deutschland so gut wie keine Frauen…das muss man sich mal vorstellen. Die Zeit berichtet 2019 z.B., dass man in den 78 herzchirurgischen Abteilungen der deutschen Krankenhäuser keine einzige Chefärztin findet(https://www.zeit.de/…/frauen-chirurgie-aerztinnen…).
Anfänglich als kleine Assistenzärztin störte Dilek Gürsoy niemanden in der von Männern dominierten Welt der Kardiologen, aber ihre Expertise und ihre mediale Bekanntheit lassen sie plötzlich zur Gefahr für die Männerwelt werden.Denn als sie sich als Frau mit ihrer Erfahrung und Kompetenz in einer immer noch von Männern dominierten herzchirurgischen/kardiologischen Welt um eine Führungsposition bewirbt, geht es nämlich plötzlich beruflich nicht mehr weiter, sie findet keine Anstellung als Chefärztin.Was tut Sie? Sie zögert nicht lange und räumt die Steine, die ihr in den Weg gelegt werden aus dem Weg, nimmt letztendlich die Zügel selber in die Hand und gründet ihre eigene private Klinik.Mit einer starken Frau in ihrer nächsten Umgebung „ihrer Mutter“, die ihr vorgelebt hat stark und selbstbestimmt den eigenen Weg zu gehen und den Glauben an sich selbst nicht zu verlieren, schafft Dilek Gürsoy es. Unter dem Titel “Ich stehe hier, weil ich gut bin. Allein unter Männern: Eine Herzchirurgin kämpft sich durch“ hat sie im vergangenen September ihr erstes Buch veröffentlicht:
https://www.thalia.de/…/artikeldetails/ID147911959.html. In diesem Sinne liebe Frauen: verliert den Glauben an Euch selber nicht und verfolgt Eure Visionen!!!Hier unten aufgeführt möchte ich Euch einfach gerne folgende Zitate von Dilek Gürsoy mit auf den Weg geben, die mich bewegen: „Wenn du als Frau sagst, du willst deine Vision umsetzen, und das mit einem Willen, einer Kraft und Leidenschaft, dann verkraften das viele erstmal nicht. Man darf da auch nicht zu blauäugig sein: ich wusste, dass ich mit Steinen auf dem Weg zu rechnen hatte. Ich mache das aber nicht für mein Ego, sondern für die Patienten. Ich will etwas Gutes für die Schwerstkranken unserer Nation organisieren.“ (Zitat von Dilek Gürsoy aus herCAREER https://www.her-career.com/dilek-guersoy-kein…/)„Seit selbstbewustt, aber rückt bitte nicht die Ellenbogen aus.“ (Zitat von Dilek Gürsoy aus herCAREER https://www.her-career.com/dilek-guersoy-kein…/)„Und ich möchte auch die gläserne Decke beschreiben, die es sehr wohl für Frauen gibt – und an die ich früher selber nicht geglaubt habe. Solange du im System mitgehst und mehr oder weniger die Klappe hältst, ist alles okay. Sobald du aber eine Idee, eine Vision, hast und etwas einforderst, wird das zum Problem. Das muss man abarbeiten.“ (Zitat von Dilek Gürsoy aus herCAREER https://www.her-career.com/dilek-guersoy-kein…/)Eine selbstbewusste Frau wir dann schon mal als irre tituliert – a la „was will die denn, die hat ja nur Träume“. (Zitat von Dilek Gürsoy aus herCAREER https://www.her-career.com/dilek-guersoy-kein…/Quellenangaben:https://www.her-career.com/dilek-guersoy-kein…/https://www.ardmediathek.de/…/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0…/https://www.facebook.com/fruehstuecksfernsehen/videos/358316031962865Grafiken: https://www.sueddeutsche.de/…/transplantationsmedizin…https://www.br.de/…/50-jahre-kunstherz-von-der-grossen…https://www.thalia.de/…/artikeldetails/ID147911959.html
Vom Drahtesel zum SpaceShuttle
Am Mittwoch, den 4. September 2019 wurde der Horber Bürgersaal zur Geschichten-Werkstatt. Kinder im Alter zwischen sieben und zehn Jahren waren vom TANDEMS Kunstfestival und der Stadtbücherei eingeladen, eigene Künstler*innenbücher, magaZINEs und Gemeinschaftszeitungen zu gestalten. Die gemeinsame Reise „Vom Drahtesel zum Space-Shuttle“ begann mit einem Zeichenspiel: das Lieblingsfahrrad sollte frei aus der Erinnerung auf Papier gebracht werden. Beim Machen kamen die eigenen Ideen schnell ins Rollen. Allerlei RecyclingMaterialien standen beim Gestalten zur Verfügung. Auf unterschiedlichste Weise setzten die Kinder Ihre Phantasiegeschichten um. Franzi erzählt in ihrem Memory-Kartenspiel von der Reise einer kleinen Eule. Lena lässt uns in ihrem Künstler*innenbuch in Farb- und Musterlandschaften abtauchen. Bei Magdalena versteckt sich die Geschichte in der Überraschungstüte. Alina lädt uns in die Welt der Emoticons ein. Smileys, Regenbogen und Kakteen treffen sich im digitalen Gemeinschaftsgarten. Tayler funktioniert das Innenleben einer 3 MB Floppy-Disk zur Lesebrille und Übersetzungsmaschine für Phanatasiegeschichten um. Zwischen den Zeilen wuchs Stück für Stück ein Gemeinschaftsheft, das offen für weitere Beiträge ist.
Workshopleitung: Stephanie Müller und Klaus Dietl
Fotos: Stephanie Müller und Klaus Dietl
Batik-Kunst „Fahnen fürs Festival“
Muriel Shah
Mittwoch, 21. August 2019
Antonie-Leins-Künstler*innenhaus
Fahrrad-Kunst „Helm Tuning“
28. August 2019, 14:00-18:00 Uhr, Antonie-Leins-Künstler*innenhaus mit Helena Hartmann und Mimosa Pale
Mit bunten Klebebändern, KFZ-Folien, Glitzersteinchen und Isomatten begaben wir uns an die spannende Aufgabe, unsere Fahrradhelme aufzupeppen. Planen, zeichnen, schneiden, schnitzen, oder einfach mal drauf „los kleben“, alle Methoden waren erlaubt um unser Ziel zu erreichen; originelle Fahrrad-Helme zu kreieren.
Fotos Helena Hartmann, Mimosa Pale
Fahrrad-Kunst „Mobiles Klangkonzert“
27. August 2019, 10:00-18:00 Uhr Antonie-LeinsKünstler*innenhaus
Mit Helena Hartmann und Mimosa Pale
Zuvor hatten wir viel recyceltes Material gesammelt um unsere eigenen Fahrräder in „Klangfahrräder“ zu verwandeln. Es hat Spaß gemacht an den Fahrrädern herumzubasteln und zu erforschen, welches Material welches Geräusch erzeugen würde. Im Endeffekt benötigten wir nicht viel, um ein Fahrrad wie ein Motorrad oder Feenschlitten klingen zu lassen. Zum krönenden Abschluss gab es nach dem langen Forschungstag noch ein Mobiles Klangkonzert auf dem Parkplatz vom Künstlerhaus!
Fotos: Helena Hartmann, Mimosa Pale
Neben der Spur. Bewegte Bilder als Videomosaik
Videomosaik 1: Einbruch ins Radhaus
Beim Sommerferienprogramm „Neben der Spur. Bewegte Bilder als Videomosaik“ hatten Kinder und Jugendliche am 8.
August 2019 Gelegenheit, eigene Filmideen zu entwickeln. Kevin und Amar, beide 11 Jahre alt, haben im Workshop gemeinsam einen Kurz-Thriller gedreht.
Beim „Einbruch in das Radhaus“ wird ein funkelnder Zauber-Diamant geraubt. Als die beiden Einbrecher auf ihren Fluchtfahrzeugen – zwei Fahrradflitzer – fliehen wollen, entdecken sie, dass ihre Räder in der Zwischenzeit von zwei jungen Horber Touristen gestohlen wurden. In der Ferne sehen die beiden Diamanten-Diebe die Fahrrad-Diebe auf den Rädern.
Die Diamanten-Diebe sind für alle Fälle ausgerüstet. Einer der Räuber drückt auf den Auslöser. Eine Explosion setzt dem Fahrraddiebstahl ein jähes Ende. Die Einzelteile der Fahrräder werden dabei über den gesamten Horber Marktplatz geschleudert. Mit der Kraft des Zauber-Diamanten schrauben die beiden Radhaus-Räuber in Windeseile ein neues Fluchtfahrzeug zusammen: ein riesiges, zweistöckiges Tandem.
Videomosaik 2: Girl Gang Tandem
Carla, Emilia, Paula und Rosalia gehen mit ihrer Girl Gang auf Entdeckungsreise. Gemeinsam mit ihren Freundinnen Siri, Ava und Milena steigen sie auf ihr „Lucky Nr. 7“ Mega-Tandem. Zuerst geht es in den Horber Kakteengarten. Dort lebt seit Urzeiten der Horbosaurus Rex, ein echter Vegetarier, der pro Jahr einen Riesenkaktus verschlingt. Oben auf dem Kuglerhang lebt ein alleinerziehender Vater. Mäuserich Mampfred bringt nach getaner Käsejagd seine Mäusetochter gerade nach Hause. Die beiden machen es sich im Baumstumpf gemütlich.
Der Fahrradausflug der fröhlichen Girl Gang geht noch ein Stück weiter. Kein Wunder. Es ist ein wunderschöner Sommertag. In Horb sieht sogar die leuchtende Sommersonne aus wie ein funkelnder Fahrradreifen. Im Ringtormauerweg sucht der kleine Igel Ida ein bisschen Schatten. Und jetzt noch schnell zur uralten Neckarschnecke Chrissi. Die hat immer die besten
Tipps gegen Hitzestich.
Sommerferienworkshops mit Klaus Dietl und Stephanie Müller